Zink in der Natur
Genau in diesem Moment, in dem Sie diese Zeilen lesen, ist das Element Zink an wichtigen Stoffwechselvorgängen in Ihrem Körper beteiligt. Ein gutes Gefühl, oder? Denn ein Mangel würde sich durch Krankheitssymptome bemerkbar machen. Zink begegnet uns in vielen Formen in der belebten und unbelebten Natur. Wo wir überall mit dem Element Zink in Berührung kommen und wo es zu finden ist, möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Gestatten: Zink
Zink gehört zu den chemischen Elementen. Das heißt, es ist ein Reinstoff, der nicht in andere Stoffe zerlegt werden kann. Ein Zinkatom hat einen definierten Aufbau, der seine chemischen, physikalischen und auch biologischen Funktionen bestimmt.
Zinkressourcen
Zink ist ein natürlicher und auch häufiger Bestandteil der Erdkruste. Ordnet man die Elemente entsprechend ihrer Häufigkeit, steht Zink an 24. Stelle und ist damit häufiger als Kupfer. Zu finden ist es in gebundener Form in Erzen. Häufigste Verbindung sind die Zinksulfiderze (Sphalerit oder Wurtzit). Diese enthalten bis zu 65 % Zink. Zu Ländern mit großen Zinkvorkommen gehören Nordamerika, Südamerika, Australien, China und Kasachstan. Auch in Deutschland gab es Zinklagerstätten, so beispielsweise im Sauerland, im Rheinland oder im Harz. Immer wichtiger wird für die Zinkgewinnung das sogenannte Urban Mining. Zinkblech, das heute verbaut wird, ist der Rohstoff für die Zinkgewinnung der Zukunft. Bis dahin vergeht allerdings viel Zeit, weil Zinkblech so lange hält. Heute wird Zink recycelt, das vor fünfzig oder mehr Jahren im bauwesen eingesetzt wurde.
Zink ist lebenswichtig
Für viele Lebewesen – auch für den Menschen – ist Zink ein lebenswichtiges Spurenelement. Unser Körper kann Zink nicht selbst herstellen. Das bedeutet, dass wir Zink als essenzielles Spurenelement mit der Nahrung aufnehmen müssen. Gute Zinkquellen sind z.B. rote Fleischsorten, Fisch und Meeresfrüchte, Milch- und Vollkornprodukte, Weizenkeime, Ölsaaten, Nüsse und Linsen.
(„Zinc in Human Health“, herausgegeben von Lothar Rink, IOS Press 2011, online unter: http://ebooks.iospress.nl/volume/zinc-in-human-health), („Zinc: the metal of life“, Kuljeet Kaur et al, in Comprehensive reviews in Food Science ans Food Safety, Volume 13 (2014), online unter: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1541-4337.12067/epdf)
Zink ist ein „Versorger“
Ob Zink von einem Organismus gut aufgenommen werden kann, hängt von der Bioverfügbarkeit ab. Bestimmte Stoffe können z.B. die Aufnahme von Zink in den Körper hemmen. Dazu zählen Verbindungen im Getreide (Phytate) oder in Tee oder Kaffee (Tannine). Aber keine Sorge: Die Menschen in modernen Industrieländern sind bei ausgewogener Ernährung normalerweise ausreichend mit Zink versorgt. Anders sieht es allerdings in ärmeren Ländern aus, in denen Mangelernährung herrschen kann. Hier können besonders Kinder im Wachstum von einer Unterversorgung mit Zink betroffen sein. (www.zincsaveskids.org) Die empfohlene Tagesmenge für die Zinkversorgung liegt laut WHO bei 10 bis 15 mg Zink pro Tag. Zink kann vom Körper nicht gespeichert werden und muss damit kontinuierlich zugeführt werden. Ein Zuviel an Zink wird wieder ausgeschieden.
(„Zinc in Human Health“, herausgegeben von Lothar Rink, IOS Press 2011, online unter: http://ebooks.iospress.nl/volume/zinc-in-human-health), („Zinc: the metal of life“, Kuljeet Kaur et al, in Comprehensive reviews in Food Science ans Food Safety, Volume 13 (2014), online unter: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1541-4337.12067/epdf)
Zink ist gesund
Zink ist an vielen Prozessen im Körper beteiligt. So beispielsweise an der Abwehr von Krankheitserregern, der Wundheilung, am Sehvorgang und an Wachstumsprozessen. Es ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und Bestandteil vieler Hormone. Ohne Zink können wir uns nicht gut konzentrieren, verlieren unsere Leistungsfähigkeit und werden krank. („Zinc in Human Health“, herausgegeben von Lothar Rink, IOS Press 2011, online unter: http://ebooks.iospress.nl/volume/zinc-in-human-health), („Zinc: the metal of life“, Kuljeet Kaur et al, in Comprehensive reviews in Food Science ans Food Safety, Volume 13 (2014), online unter: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1541-4337.12067/epdf)
Zink ist im ständigen Kreislauf
Genau betrachtet, befindet sich das Zink in unserer Umwelt in einem ständigen Kreislauf. Zink aus dem Boden und Gestein wird durch Witterungseinflüsse, meist durch die Einwirkung von Wasser, ausgeschwemmt und gelangt in Flüsse, Seen und das Meer. Über Tiere und Pflanzen, die Zink aus dem Wasser aufnehmen, und darauf folgend über die Nahrungskette, wird Zink zu einem wichtigen Baustein im Organismus – in Pflanzen genauso wie in Tieren. Neben Zink aus natürlichen Quellen findet sich auch noch Zink aus menschengemachten Quellen in der Natur. Dazu zählen Zinkeinträge aus der Zinkverarbeitung, Emissionen aus Kraftwerken, Haushalten und aus Industriebetrieben ohne direkten Zinkbezug sowie Anwendungen. Im Gesamtzusammenhang betrachtet ist der natürliche Zinkkreislauf viel bedeutender als der durch Menschen verursachte. Auf lokaler Ebene betrachtet kann der Zinkfluss durch den Menschen auch einen größeren Einfluss haben. (IZA, „Zinc in the Environment“, 2014)
Zink ist auch in Pflanzen
Auch Pflanzen brauchen Zink. Fehlt dieses Element, kann die Pflanze nicht richtig wachsen und bleibt klein. Auch der grüne Pflanzenfarbstoff kann nicht gebildet werden, was sich an einer blassen bis fast weißen Blattfärbung zeigt. Der Grund für einen Zinkmangel liegt meist in der Bodenbeschaffenheit, bei der die Pflanzen das im Boden vorhandene Zink nur schlecht aufnehmen können. Verantwortlich dafür können hohe Phosphatgehalte, hohe pH-Werte oder ein zu hoher Kalkgehalt sein. In einigen Gebieten der Erde haben die Böden per se einen zu geringen Zinkgehalt. Um Zinkmangel an Pflanzenstandorten auszugleichen, können Landwirte zinkhaltige Düngemittel einsetzen. Parallel werden gezielt Nutzpflanzen so gezüchtet, dass sie besonders gut Zink und andere wichtige Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen können.
(S. Das, A. Green, „Importance of zinc in crops and human health”, ICRISAT, 2013)